Nach dem Frühstück bringt uns ein Pick-Up-Van zusammen mit
einigen anderen Backpackern zum Hafen, wo uns ein kleines, uriges Charter-Boot
nach Koh Rong bringen soll; eine Insel etwa 3 Stunden bei Boot von
Sihanoukville entfernt. Auf dem Boot befinden sich ausschließlich Backpacker,
also vorwiegend Alternative in den Zwanzigern. Alternativ ist erwartungsgemäß
auch die „Board-Toilette“, die ich leider nicht auslassen konnte. Lediglich ein
Loch im Boden weist den Gast darauf hin, dass dort wohl eine Gute Stelle ist,
um sich (oder eben „es“) niederzulassen. Die 3-stündige Fahrt an den, der Küste
vorgelagerten Inseln entlang, ist nett, aber unspektakulär. Umso aufregender
ist die Anfahrt auf die Insel. Schon von Weitem strahlt uns der lange, weiße
Strandabschnitt entgegen, der den hügeligen Urwald im Inneren der Insel umgibt.
Der Landesteg ist hölzern und der Ausstieg aus dem Boot mit Gepäck fordert
sportliches Geschick. Am Ende des Stegs befindet sich das kleine Fischerdorf
der Einheimischen.
Unsere Hütten befinden sich direkt am Strand und sind
ausschließlich aus Holz, gebaut auf Stelzen.
Es gibt ein Bett mit Mosquito-Netz und einen Kasten, der
wohl als Kleiderschrank dient. Ich mache die Klappe auf und mache erst einmal einen
Schritt zurück, da der Kasten bereits von einer ziemlich großen Echse bewohnt
wird, die kommt und geht wann sie will, da die Hütte kein geschlossenes Dach
hat.
Der zentrale Platz ist eine große Holzhütte mit einigen
Tischen und einer runden Bar, um die einige Reisende sitzen und ihren Joint
paffen, den man hier ganz legal für $1,50 erwerben kann. Frische Ware nach
unserem Geschmack sind dann eher die frischen Kokosnüsse, die im Fischerdorf direkt
von den Bäumen geholt und mit dem Säbel geöffnet werden.
Der weiße Strand ist wirklich eine Schönheit. Wir laufen am
Wasser entlang und starten eine Unterhaltung mit einem Niederländer. Nach einer
Weile zeigt er auf meine Beine. Ich sehe hinunter und stelle verwundert fest,
das Blut aus verschiedenen Stellen meiner Beine austritt und meinen Fuß
hinunter läuft. Der ganze Strand ist leider voll mit Strandflöhen, die einem
langsam und gemächlich die Haut vom Körper knabbern. Das ist der Teil von „Natur“
in „Naturstrand“, den man leider vergisst. Sonnen ist nicht.
Besser ein Kanu mieten und zu einer kleinen
nahegelegenen Insel paddeln, die gar nicht mehr so nahe ist, wenn man selbst
paddeln muss. Als wir ankommen, sind meine Arme schon durch, aber der Weg hat
sich gelohnt. Die Insel ist vielleicht 40m x 40m groß. Eine Treppe eingerahmt
von zwei Geländern in Schlangenform, die am Sockel zu großen Köpfen
zusammenlaufen. Auf dem Hügel oben ist eine kleine Pagode mit Buddha-Statue.
Niemand ist zu sehen, doch einige Räucherkerzen qualmen noch. Ein mystischer
Ort.
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