Um 10 Uhr werde ich von meinem indonesischen Kollegen geweckt. Ich hätte noch weitergeschlafen. Hatte etwas jetleg und bin erst um 5 Uhr morgens eingeschlafen. Wir wollen zusammen frühstücken und gehen aus dem Haus in die kleine Gasse. Ein paar Häuser weiter blicken wir in ein großes Wohnzimmer mit vielen Blechtischen und Stühlen. An der Tür steht ein Glaswagen mit verschiedenen Gerichten; alles Fleisch bis auf ein paar Tofuwürfel. Ich sehe keinen Grund mir schon morgens einen Schweinefuß zu genehmigen und entscheide mich für das Tofu mit einem Berg Reis. Auf dem Tisch stehen Kannen mit kaltem grünen Tee, den man sich unbegrenzt nachfüllen kann. Der ist diesmal zum Glück etwas schwächer als gestern und ich kann eine ganze Kanne trinken, es sind immerhin wieder 36°C und der Smog bildet um die Stadt eine Art Käseglocke. Als wir uns setzen ist das Restaurant-Wohnzimmer leer, nur die Hausbesitzer stehen an der Tür, der Opa sitzt ein paar Stufen weiter oben vorm Fernseher. Nach 10 Minuten ist der Raum voll und neben mir sitzt eine Vietnamesin, die mich - sich zu mir gedreht - minuten lang anstarrt. Sie steht auf, tut beschäftigt, setzt sich wieder und studiert mich weiter. Ich esse einfach weiter. Wir bezahlen umgerechnet 90 Cent und gehen zurück zum Haus. Mein Kollege muss arbeiten, ich gehe ins Bett.
Saigon am Abend



Es wird spät und wir haben noch nichts gegessen, außerdem habe ich ein "Skype-Meeting" um 10, um hoffentlich zu erfahren, was ich eigentlich machen soll.
Wir entscheiden uns für ein vietnamesisches Fast-Food-Restaurant, dass verblüffende Ähnlichkeit zu KFC aufweist. Hähnchen ist aber leider aus, womit 95% der Speisekarte wegfallen. Der verbliebene Rinder-Bürger wäre aber ohnehin eine gute Wahl gewesen.
Zurück im Zimmer habe ich mein Skype-Gespräch. Ich soll Freitag anfangen zu unterrichten. Alles klar! Und was? Ich weiß es wohl erst wenn ich vor den Kindern stehe.
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