Beschäftigt man sich ein wenig mit der
Geschichte Vietnams, lehrt es einen wesentlich mehr, als man zunächst
vermuten mag; vielleicht mehr, als einem eigentlich lieb ist. In
vielen Reiseführern wird man ausdrücklich darauf hingewiesen, sich
vor dem Besuch der hiesigen Museen, gut mit der Geschichte Vietnams
vertraut zu machen, um sich kognitiv etwas vor der marxistisch
verdrehten Faktenlage zu schützen. Natürlich wurde der Süden nicht
„befreit“ und „Onkel Ho“ war wohl auch nicht der Heilige, den
man sich bei Betrachtung der unzähligen Statuen ausmalt.
Anstatt sich jedoch über die
Vietnamesen zu heben und das Wirken der marxistischen Propaganda auf
die Bevölkerung zu belächeln, sollten wir uns einmal schmerzlich
damit befassen, dass wir dem gleichen Blödsinn zum Opfer fallen.
Wir bemitleiden die Amerikaner für ihr
„Vietnam-Trauma“ und stellen uns kleine, böse Vietnamesen vor,
die heimtückisch und feige aus ihren Tunneln auftauchen, um zu
sabotieren und morden, während die Freunde aus dem Westen doch nur
helfen möchten. Unzählige Filme zeigen uns die romantische, fast
kitschige Niederlage der Amerikaner. Sie erzählen von Helden und
Veteranen.
Vor dem Krieg waren gut 2/3 Vietnams
mit tropischem Regenwald bedeckt. Nach dem Abzug der Amerikaner sind
es 20%. Der gesamte Boden ist heute noch mit Phosphor verseucht und
landwirtschaftlich unnutzbar. Das gleiche gilt für Gebiete in Laos
und Kambodscha, an denen die Freunde aus dem Westen ihre neuen
Waffentechnologien aus 10000 Metern testen.
Viele kennen das berühmte Bild, auf
dem zu sehen ist, wie die tapfer ausharrenden Amerikaner in letzter
Sekunde per Helikopter vom Dach der Botschaft fliehen..... ihre
vietnamesischen Helfer haben sie ausgesperrt; der nordvietnamesischen
Armee überlassen.
Die Charlie-Company unter Führung von
Leutnant Calley war für ihre Search-and-Destroy Missionen bekannt.
Der bekannteste Fall ist sicherlich My Lai. „128 Gegner im Kampf
getötet, 3 Waffen erbeutet“, der Oberbefehlshaber gratuliert. Als
ein ausgetretener Soldat ein Jahr später berichtet, ist klar: An
diesem Tag in My Lai wurden in 90 Minuten über 500 Zivilisten
getötet. Unter Calleys Befehl: „I want them dead!“ wurden Alte,
Frauen und Kinder am Teich aufgestellt und mit Maschinengewehren
niedergemäht.
Der bekannteste, aber nicht der einzige
Fall dieser Art. Schätzungen (und keine marxistischen) gehen davon
aus, dass auf diese Weise einige hunderttausend Zivilisten von
Amerikanern hingerichtet wurden. Nach dem Öffentlich werden der
„Vorfälle“ wurde Calley zu lebenslanger Haft verurteilt.
Amerikanische Veteranen sowie die Bevölkerung war entsetzt.
Allerdings nicht von den Ereignissen, sondern, dass ein Kriegsheld
verurteilt wurde. Nixon mischte sich ein und reduzierte die Strafe
auf 20 Jahre. Das Militärgericht reduzierte wiederum auf 10 Jahre
nachdem die Medienaufmerksamkeit nachgelassen hatte. Nach dreieinhalb
Jahren war Calley ein freier Mann.
Das Urteil zur Haftstrafe Calleys
lautete (1970!!): „Tötung menschlich-orientalischer Wesen“....
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